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Trauer und Abschied vom Kinderwunsch

Immer wieder reden wir hier vom Thema Folgeschwangerschaft. Aber eines sollte dabei nicht zu kurz kommen: was ist, wenn es keine Folgeschwangerschaft mehr gibt und die Eltern sich neben der Trauer um das verstorbene Kind mit dem Abschied von ihrem Kinderwunsch auseinandersetzen müssen? Es gibt nicht die logische Folge, dass nach einem Verlust das „Regenbogenbaby“ folgt. Es gibt auch viele Frauen, für die keine

 

Folgeschwangerschaft mehr in Frage kommt und die Gründe dafür sind vielfältig. Für manche ist es nach der (letzten) Fehlgeburt oder stillen Geburt ganz klar und offensichtlich und manche begeben sich im Trauerprozess erst auf den Weg, auch diesen Gedanken zuzulassen und sich von dem Kinderwunsch zu verabschieden. Und dieses Verabschieden ist in meiner Sicht noch einmal ein ganz neuer Trauerprozess, der dazu kommt. Es geht um Glaubenssätze, um Träume, um Lebensentwürfe.

 

Der Weg ist bestimmt nicht leicht und wir wünschen uns, dass es auch hier gute Begleitung für alle Eltern gibt. Für uns ist es wichtig, dass wir diese Eltern genauso mitdenken und dass sie nicht die „Sterneneltern zweiter Klasse“ sind, wie eine Frau mal zu mir sagte. Manchmal kommt es zu kurz, weil wir in der Gesellschaft gerne den guten Ausgang sehen –auch wir – Maria und Daniela -  haben noch mal Kinder bekommen und das hören alle gerne, weil „die Geschichte dann gut ausgeht“. Lasst uns diese Bewertung streichen. Denn im Umkehrschluss würde es bedeuten, dass kein Kind bekommen, dann kein guter Ausgang und ein Leben ohne (eigene lebende) Kinder dann nicht mehr gut wäre. Und das würde den Eltern, die ungewollt kinderlos sind, die Möglichkeit absprechen, dass auch sie wieder Freude und Leichtigkeit verspüren werden können. Es gibt, vor allem auf Instagram, beeindruckende Frauen, die Mut machen und zeigen, wie sie „kinderwunschlos“ glücklich sind (@christinadiehl.planb_coach ) und diese „unsichtbare Trauer“ (@allesdanurellanicht ) in ihr Leben integriert haben.