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Trauerweg

Trauerweg - die Metapher des Weges passt für mich gut auf die Zeit der Trauer. So fühlt es sich auch manchmal an: wie ein Weg, den man gar nicht schaffen kann, an dessen Ende kein Ziel scheint und der steinig und beschwerlich ist. Ganz wichtig ist dabei das Motto: Tag für Tag und Schritt für Schritt, auch wenn es banal klingt, aber es kann hilfreich sein, nicht den ganzen Weg vor Augen zu haben, der unüberwindbar scheint, sondern nur Kraft für den nächsten Schritt zu sammeln. Wie bei Beppo Straßenkehrer in „Momo“: du darfst niemals die ganze Straße auf einmal sehen“
Und dann ist dieser Weg auch nicht immer nur bergauf und am Ende ist „alles gut“. Der Weg ist verschlungen und hügelig und manchmal hat man das Gefühl: „hier war ich schon mal.. ich dachte ich wäre schon viel weiter“ Ich mag das Bild vom ungeliebten „Rückschritt“ nicht. Selbst wenn es sich anfühlt, als wärst du wieder zurückgeworfen worden. Manchmal musst du auf dem Weg vielleicht noch einige Kurven gehen und siehst eine Landschaft, die du schon hinter dir glaubtest, aber vielleicht ist genau das auch notwendig, sich eben das noch mal anzusehen, bevor du wieder weitergehen kannst. Und auch wenn es sich anfühlt wie „ganz am Anfang“ - es ist vielleicht ein paar Schritte zurück, aber der Weg, den du in der Trauer schon gegangen bist, war nie umsonst.
Und es ist gut zu schauen, wer gute und hilfreiche Wegbegleiter sind, vielleicht auch nur ein kleines Stück lang. Und was da sonst noch an Schätzen und Ressourcen am Wegrand zu finden ist, um Kraft zum weitergehen zu haben. Und immer mal wieder darf man auch ganz aktiv zurückschauen und sich bewusst machen, was schon alles geschafft ist...

Wie geht es euch damit, auf euren eigenen Weg zurück zu schauen?
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