„Es ist so viel Liebe übrig“ ist ein Satz von den Eltern, der uns so unter die Haut geht. Die Liebe, die Zuwendung, die Hoffnung, die Freude. All das kann auf den ersten Blick nirgends hin. Also finden die Eltern Wege, diese Liebe auszudrücken. Sich Zeit nehmen für das verstorbene Kind, sich auf eine Sache konzentrieren, sich mit schönen Dingen zu umgeben, etwas zu schaffen.
Wir reden oft von „stolzen Eltern“. Wir kennen das Gefühl, voller Stolz zu erzählen, dass sich ein Kind auf den Weg gemacht hat. Wenn jedoch Eltern erfahren oder erleben, dass ihr Kind einen anderen Weg geht - was passiert mit der Empfindung? Wo geht sie hin, wenn das Leben „weitergeht“? Was wird aus dem Stolz?
Wofür bist du heute dankbar?
Ist die Frage unangemessen bei ein Sterneneltern?
Wir finden nein. Unsere Erfahrung ist, dass es sich lohnt, einen Zeitpunkt am Tag zu haben an dem man innehält und zurückblickt - was war schön?
Angst ist oft eine recht dominante Mitspielerin in der Runde der Trauergefühle und wird oft auch belastend empfunden.
Die Angst lässt die Gedanken kreisen und schaukelt sich hoch, bis wir das Gefühl haben, komplett von ihr umgeben zu sein. Manchmal lohnt es sich, sie genauer anzuschauen und die Gedanken zu Ende zu denken. Die Angst ist aber auch eine hilfreiche Ratgeberin, wenn wir ihr zuhören. Es lohnt sich, sie nicht wegzuschieben!
In den Leere Wiege-Rückbildungskursen gibt es bei mir fast immer eine Einheit, die wir „Erinnerungsstunde“ nennen. Jede Mama darf ein oder mehrere Erinnerungsstücke an ihr Kind mitbringen und erzählen. Es ist immer sehr bewegend. Aber es gibt auch manchmal ein Gefühl des Bereuens. Ein „das hätte ich auch gern gemacht, wenn wir das gewusst hätten“.
Wie können wir damit umgehen?
Dr. med. Esther Schouten ist Ärztin am LMU Klinikum in der Neonatologie. Sie gibt uns in ihrem Interview Einblicke in den Ablauf einer palliativen Geburt. Diese kommt in Frage, wenn Eltern während der Schwangerschaft erfahren, dass ihr Kind eine schwerwiegende Fehlbildung oder Erkrankung hat. Esther erklärt uns Möglichkeiten der Schmerzlinderung des Kindes und Wege den Sterbeprozess zu begleiten.
Birgit Rutz hat diesen Satz in einem Interview gesagt: “Nach allen Erklärungen und Informationen, die ich den Eltern geben darf, gibt es immer diese eine wichtige Antwort: Es erwartet euch Liebe.”
Wenn ein Baby bei einer stillen Geburt über 500g wiegt oder (gewichtsunabhängig) die 24.Schwangerschaftswoche erreicht hat, dann erhält es eine Geburtsurkunde mit dem Vermerk „tot geboren“.
Ein Kind, das bei der Geburt Lebenszeichen gezeigt hat, wird unabhängig von Alter und Gewicht immer beurkundet.
Die Kleinen allerdings, die unter 500g oder vor der 24. Woche still geboren sind, erhalten keine Urkunde. Aber die Eltern können auch für sie ein offizielles Dokument erhalten.
Wie können wir uns liebevoll von unserem Baby verabschieden? Wir informieren euch über das Bestattungsrecht in Bayern, die Möglichkeit sich persönlich zu Hause vom Sternenkind zu verabschieden und die Auswahl des Sarges oder der Urne.
In Danielas Schulungen zu Fehlgeburt und Stiller Geburt wollen wir aktuelles Wissen zu rechtlichen Fragen vermitteln, Berührungsängste abbauen, das Thema auch aus Sicht der Sterneneltern beleuchten und ganz offen alle Fragen beantworten, die im Raum stehen.